(Lübecker Nachrichten, Regionalteil Stormarn vom 10.01.2020)
Am Sonnabend, 11. Januar, geht es los. Die First-Lego-League startet in Hamburg in ihren Regionalwettbewerb. Mit dabei sind auch die Mindbreakers aus Bad Oldesloe mit einem Beitrag zum Klimaschutz. Sie wollen Containerschiffer nahezu emissionsfrei den Hamburger Hafen erreichen lassen.
Bad Oldesloe
Der Klimawandel ist ein großes Thema. „Viele Leute denken, dass die Luftverschmutzung größtenteils an den Autos liegt. In manchen Städten sind es tatsächlich die Autos, aber in Hafenstädten und Städten, die an oft von Schiffen befahrenen Wasserstraßen liegen, hängt die Luftverschmutzung nicht nur mit den Autos zusammen, sondern auch mit den Schiffen“, teilen die Oldesloer Mindbreakers mit, die auch in diesem Jahr wieder am großen Lego-Roboter-Wettbewerb, der First-Lego-League (FFL) teilnehmen. Startschuss ist am Sonnabend, 11. Januar, in Hamburg.
Hamburg steht auch im Mittelpunkt des diesjährigen Mindbreakers-Projektes. Die Hansestadt sei nämlich eine von diesen Städten mit viel Schiffsverkehr. Vor allem im Bereich der Hafencity, wo die Abgase nur zu 29 Prozent von den Autos kämen und die Schiffe die Abgase zu 39 Prozent verursachten. Im Rahmen des Wettkampfes haben sich die jungen Nachwuchstüftler mit dem Thema beschäftigt.
Thema lautet „City Shaper“
Bei der FLL gibt es vier Kategorien: Roboterdesign, Teamwork, Robot-Game und Forschung. Bei der Kategorie Forschung muss man sich ein Problem aussuchen, das zum vorgegebenen Thema passt. In diesem Jahr lautet es „City Shaper“. Man sollte ein Problem in einer nahegelegenen Stadt suchen, zu dem man eine Lösung vorschlägt, ausarbeitet und einer Jury vorstellt.
Am heutigen Sonnabend findet von 9.30 bis 18 Uhr der Regionalwettbewerb der First-Lego-League am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Hamburg statt. Die Roboterläufe beginnen um ab 13 Uhr. „Der Eintritt ist frei und Besucher gerne gesehen“, betont Per Warter, seit vielen Jahres Betreuer der Mindbreakers.
Schlepper fahren mit Brennstoffzelle
Die Forschergruppe hat die Umweltverschmutzung durch Schiffsverkehr als großes Problem Hamburgs aufgegriffen. Um die Schadstoffkonzentration im Hafen und entlang der Elbe zu reduzieren, sollen Schlepper helfen, die mit Brennstoffzellenantrieb fahren. Diese würden die Schiffe ab Wedel in den Hafen ziehen. Der Brennstoffzellenantrieb funktioniert wie eine sich selbst aufladende Batterie und erzeugt Strom aus Wasser- und Sauerstoff, ohne Luft zu verschmutzen oder Ressourcen zu verbrauchen.
Emissionsfrei den Hamburger Hafen erreichen
Dadurch könnten die großen Containerschiffe ihren Motor abschalten und praktisch emissionsfrei den Hamburger Hafen erreichen. „Unsere erste Überlegung war, Schiffen, die zu viele Emissionen ausstoßen, die Einfahrt zu verbieten. Diese Idee wird bald in Norwegen umgesetzt, wo es bis 2026 strenge Auflagen für die Einfahrt in die Fjorde geben soll“, berichtet Warter. In Hamburg funktioniere das nicht, da die Elbe eine Internationale Wasserstraße sei und die Grenzwerte für den Schadstoffausstoß von der International Maritime Organisation festgelegt werden würden.
Deshalb müsse eine freiwillige Lösung her. Die Schlepperdienste sollen zu einem fairen Preis angeboten werden, so dass die Reedereien Geld für Treibstoff einsparen können und damit einen Anreiz haben, den Dienst zu nutzen. Über Ihren Ansatz haben sich die Mindbreakers mit Experten wie Reiner Olbricht von der Marine Service GmbH und Malte Siegert vom Nabu Hamburg-Hafen unterhalten.